Was Frau Pastorin auf dem Herzen liegt

Monatsspruch Februar 2025

Im letzten Vers von Psalm 16 bringt der Beter mit wenigen Worten sein Bekenntnis zu Gott zum Ausdruck: Du tust mir kund den Weg zum Leben. Mit anderen Worten: „Du sagst mir, wie ich leben kann.“ Der Beter dieses Psalm Verses weiß, dass ‚Leben‘ mehr ist als Essen und Trinken, Mühsal, Geld und Genuss. Leben ist Leben mit Gott. Das hat er erfahren. Und so kann er sagen: Gott hat ihn bewahrt, Glück hat er in Gottes Nähe und in der Gemeinde erlebt, von Irrwegen blieb er verschont, und sein Lebensunterhalt ist gesichert durch die Zuteilung eines Landbesitzes. Darum weiß er, dass er in dieser Gottesgemeinschaft bleibt und der Tod kein Ende des Lebens ist. Wir erfahren nicht, wie er dieses Vertrauen gewonnen hat. Ist er krank gewesen und geheilt worden? Wie wurde er bewahrt von religiösen Irrwegen? War er ein landloser Tempeldiener, ein Levit, der ein Stück Land geschenkt bekam? Wir wissen nur, dass er erfahren hat, was Leben ist und wer ihm dieses Leben schenkt. Er sagt: „Du bist mein Herr; mein Glück ist nur bei dir.“ – Wer so in Gottes Nähe leben kann, ist gewiss, dass diese Nähe nicht endet. Gott verabschiedet sich auch nicht im Sterben, er bleibt an der Seite des Glaubenden.

Ein kluger Mensch sagte: „Einmal am Tag an den Tod denken und dann leben!“ Ja, der Tod gehört zum Leben. Der Psalmbeter lehrt:

Gottvertrauen ist Lebenserfahrung mit Ewigkeitswert.

Dieses Mutmachende Gefühl stimmt den Psalmbeter voll dankbarer Freude und Hoffnung und lässt ihn weit nach vorne schauen. Gott ist auch für die Zukunft sein höchstes Gut, sein Ein und Alles. Gott ist aus seinem Leben nicht fortzudenken. Er will in Gottes Gemeinschaft bleiben, fühlt sich in Gottes Armen geborgen. Sogar dann, wenn die Fragen kommen die mit ‚Warum‘ beginnen und Menschen mutlos machen. Doch er vertraut darauf dass nichts und niemand die Gemeinschaft zu Gott zerstören kann. Der Tod hat nicht das letzte Wort.
Der Psalm lehrt uns:

Der Blick nach oben erweitert
unseren Blick auf unser Leben.

Wir müssen uns nicht von den vielen Sorgen und Nöten einfangen lassen, die uns oft den Atem berauben. Es gibt immer eine Angst vor dem Ungewissen. Aber das Leben, dass Gott schenkt ist nicht nur die Zeit-spanne zwischen Empfängnis und Tod, die wir vor Augen haben.

Der Glaube trägt über die Grenzen,
die wir erleben.

In seiner Pfingstpredigt greift Petrus diesen Psalm auf (Apostelgeschichte 2,25-28) und weist hin auf Jesus, der lebendig ist in seinem Wort und uns verspricht: „Ich lebe, und ihr sollt auch leben.“ (Johannes 14, 19).

Gebet:
Herr, leite auch mich sicher durchs Leben. Rede zu mir durch dein Wort, durch Menschen und Ereignisse, damit ich deinen Willen erkenne, Führung erlebe und Wege zum Leben finde. Amen.

Ihre/Eure Pastorin Anja